Die mächtige Burg Trausnitz überragt auf einer Anhöhe die Stadt. Sie wurde 1204 durch Herzog Ludwig I., den Kelheimer, gegründet. Über ein Vierteljahrtausend lang diente sie den Wittelsbachern als Stammburg und war der prächtige Regierungssitz der niederbayerischen Herzöge. Besonders die „Reichen Herzöge“ von Bayern-Landshut, Heinrich, Ludwig und Georg, prägten im 15. Jahrhundert die Geschicke dieser beeindruckenden Festung.
Noch heute wird alle vier Jahre die „Landshuter Hochzeit“ gefeiert, ein Fest, das Ludwig der Reiche 1475 zur Vermählung seines Sohnes Georg mit der polnischen Königstochter Hedwig ausrichtete.
Im 16. Jahrhundert erfuhr die Burg bedeutende Erweiterungen, als sie als Hofhaltung der bayerischen Erbprinzen diente. Teile dieser Umbauten verliehen der Burg ein reizvolles Renaissanceschloss-Ambiente. Sowohl die mittelalterlichen Strukturen wie der gut erhaltene Befestigungsring mit seinen imposanten Wehrtürmen, Torbauten und Teilen des alten Wehrgangs als auch der majestätische Bergfried, der Wittelsbacher Turm, zeugen heute von ihrer eindrucksvollen Geschichte.
Der prachtvolle Innenhof mit seinen Laubengängen entführt die Besucher hingegen in die prunkvolle Zeit der Renaissance. Bei einem Rundgang durch die Burg erlebt man mittelalterliche Säle und die Burgkapelle mit ihrem bedeutenden frühgotischen Skulpturenschmuck sowie den Flügelaltären der Reichen Herzöge. Gewölbte Kabinette, vertäfelte Stuben und die berühmte Narrentreppe mit ihren monumental gemalten Szenen aus der italienischen Commedia dell’Arte lassen die Epoche der Renaissance lebendig werden. Ein Raum illustriert die einstige Pracht des „Absteigequartiers“ von König Ludwigs II. von Bayern. Als krönender Abschluss der Burgführung eröffnet sich vom Söller aus ein bezaubernder Blick auf die Stadt Landshut.