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29. Oktober 2024
Kaum sind die Sommerferien zu Ende, beginnt die neue Spielzeit im Landshuter Stadttheater. Und hier ist wirklich jede Menge geboten: neben der Wiederaufnahme z.B. von „Sahneschnitte“ gibt es auch neue Stücke, die sehenswert sind.
Im wahrsten Sinne drunter und drüber geht es in der Komödie „Mord auf Schloss Haversham“. Eine Amateurtheatergruppe gerät auf der Theaterzeltbühne von einem Schlamassel ins nächste und selbst die Lachmuskel der Zuschauer bekommen kaum ein Päuschen. Irrungen und Wirrungen sind auch in „Täbriz – Nur in gute Hände“ vorprogrammiert und sorgen für so manch urkomische Zusammenkunft.
Eine Spur tragischer führen im amerikanischen Stück von Tennessee Williams „Endstation Sehnsucht“ zerschlagene Hoffnungen und Lebenswünsche zu schicksalhaften Wendungen. Der Klassiker von Bertolt Brecht „Mutter Courage und ihre Kinder“ zeigt die Folgen des Krieges und die Tragik so manch unglücklicher Entscheidung. Ebenso bei „Fahrenheit 451“: Hier gerät das Leben des Hauptdarstellers ins Wanken, als er beginnt sein Handeln zu überdenken.
Neben dem Schauspiel ist im Theaterzelt jede Menge Musik in der Luft. Die Operette „Die schöne Helena“ wird Klassikfans ebenso begeistern, wie die Opern „Ariadne auf Naxos“, „Orpheus und Eurydike“ und „Lulu“ von Alban Berg. Mit „The Sound of Music“ und „Chicago“ dürfen sich Musical-Fans auf mitreißende Tänze und stimmgewaltige Aufführungen freuen.
Theater ist besonders für Kinder ein einmaliges Erlebnis. Gebannt verfolgen sie die Geschichte auf der Bühne und vergessen dabei Raum und Zeit. So werden sie mit „Die kleine Meerjungfrau“ in die Tiefen des Ozeans eintauchen, bei „Jack and the Beanstalk / Hans und die Bohnenranke“ pantomimisch bis zum Himmel klettern und mit „Der kleine Wolperdinger“ instinktiv über sich hinauswachsen.
„Über sich hinauswachsen“ können interessierte Jugendliche auch im diesjährigen Jugendclub. Im Herbst 2024 wird sich die Gruppe neu zusammenfinden und sicherlich an den Erfolg des letzten Stücks „Die Welle“ anknüpfen.
Szene aus der Komödie "Mord auf Schloss Haversham" Foto: Peter Litvai - Landestheater Niederbayern
Szene aus der Operette "Die schöne Helena" Foto: Peter Litvai - Landestheater Niederbayern
Szene aus "Die Welle" vom Jugendclub im letzten Jahr Foto: Peter Litvai - Landestheater Niederbayern
Das kleine theater erfreut sich seit über 30 Jahren großer Beliebtheit. So hat die Spielzeit 2024/2025 wieder einige interessante Stücke im Gepäck, die definitiv einen Besuch wert sind. „Norway. Today“ wird noch einmal neu aufgenommen, nachdem krankheitsbedingt leider im letzten Jahr einige Termine ausgefallen sind. Beim Lesen der Vorankündigung wird auf jeden Fall die Vorfreude auf dieses tiefgründige Stück geweckt. Die Suche nach dem Sinn des Lebens mit all seinen Ängsten, Sorgen und Sehnsüchten wird nach einer wahren Begebenheit für zwei Junge Menschen zur Herausforderung. „Ein Muss für alle Theaterliebhaber zwischen 14 und 96 Jahren“, wie es das kleine theater schreibt.
Unter dem weiteren Highlight „Prima Facie“ kann man sich erstmal so gar nichts vorstellen. Doch bereits auf den ersten schnellen Blick fällt auf: hm, nur eine Schauspielerin? Ja in der Tat, Louisa Stroux steht ganz alleine auf der Bühne. Eindrucksvoll zeigt sie die Facetten, was es heißt als Rechtsanwältin vor Gericht siegen zu wollen und dann als Opfer für die Wahrheit kämpfen zu müssen. Ein Stück, das begeistert und ein wenig zum Nachdenken anregen wird.
Hier gibt das Landestheater Niederbayern gerne Gastspiele mit kleinen Stücken. Kurz vor Weihnachten kommt das Zwei-Mann-Stück „Der Messias“ erneut auf die Bühne im Salzstadel. Wie passend, denn schließlich haben sich Theodor und Bernhard vorgenommen, alle Rollen der kompletten Weihnachtslegende zu übernehmen und anschaulich vor Publikum zu präsentieren. Na, wenn das mal gut geht!!!
„Ein Satz zu viel!“ kann so manchen Unheil anrichten, wie sich in dieser heiteren Komödie immer wieder zeigt. Das Landshuter Stadttheater wird dieses Stück mit einer scheinbar glücklichen Familie im Salzstadel auf die Bühne bringen und die Gäste an so manch komischer Situation teilhaben lassen.
Darüber hinaus ist der Salzstadel ein herrlicher Ort für jegliche Theaterkunst. So sind im Veranstaltungskalender immer wieder einmalige Stücke zu finden, die bei kleinen oder großen Zuschauern auf Begeisterung stoßen. Doctor Döblinger, Pettersson und Findus oder der Kasperl höchstpersönlich sind neben weiteren Aufführungen im Salzstadel anzutreffen.
Versteckt hinter der historischen Kulisse der ehemaligen Maschinenfabrik Sommer erwartet die Zuschauer eine einzigartige Location voller Magie und Charme – der ZAUBERRAUM. Der Showroom des ZAUBERRAUMS bietet Platz für nur 31 Gäste, wodurch ein besonders intensives, zauberhaftes Erlebnis garantiert ist. Auf jedem Sitzplatz erlebt der Zuschauer in unmittelbare Nähe zur Magie die Wunder der Zauberkunst aus nächster Nähe und erlebt wahrlich magische Momente. Das Publikum taucht ein in die faszinierende Welt der Illusionen und lässt sich von Sebastian Nicolas, dem Vizeweltmeister der Magie, verzaubern.
Bei den Burgenfestspiele Niederbayern wird im kommenden Jahr ein Räuber den Prantlgarten unsicher machen. „Der Räuber Kneißl“ oder „der bayerische Robin Hood“ wie er oft bezeichnet wird, fasziniert mit seinen Geschichten bis heute. Ebenfalls heldenhaft tritt auch „Lohengrin“, der rätselhafte Schwanenritter im Prantlgarten auf die Bühne, um Elsa zu retten. Die Oper von Richard Wagner begeistert seit der Uraufführung 1850 ein zahlreiches Publikum.
Ja, in Landshuter wird Theater gemacht. So spielen auch viele Laiendarsteller eindrucksvoll und erstklassig die unterschiedlichsten Stücke. Mit Theater Nikola, Theater Konrad, Theater Landshut-Berg und Theater St. Margaret kommt in Landshut Leben auf die Bühne. Darüber hinaus gibt es im gesamten Stadtgebiet immer wieder Gastspielauftritte an den herrlichsten Orten. Der Veranstaltungskalender von erleben.landshut ist gut gefüllt und hält eine abwechslungsreiche Bandbreite an Bühnenstücken bereit. Vorbeischauen lohnt sich!