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29. September 2023
Die Wurzeln des Hofgartens reichen zurück ins Jahr 1204, als Herzog Ludwig der Kelheimer die Stadt „Landeshuta“ gründete. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich der weitläufige Park sukzessive zu einem Zentrum für Kultur und Naherholung.
Heute hat er für Touristen wie Einheimische viel zu bieten: Aussichtspunkte über die Stadt, schattige Spazierwege unter Baumkronen, Naturdenkmäler wie den Mammutbaum sowie für Familien den beliebten Spielplatz und die Tiergehege.
Im Nordosten, nahe dem Kinderkrankenhaus St. Marien, grenzt der Herzoggarten an den Hofgarten an. Er beherbergt das Landshuter Herzogschlössl, den herzoglichen Sommersitz von Wilhelm von Birkenfeld-Gelnhausen. Der letzte Herzog, der noch in Landshut residierte, ließ hier einen der ersten Englischen Gärten Bayerns anlegen.
Höhepunkt der Parkanlage wurden zwei klassizistische Bauwerke: das bereits erwähnte Herzogschlössl und der Freundschaftstempel. Heute gehört der Garten zu den Baudenkmälern der Stadt Landshut.
Holzwegweiser entlang der Wege. Foto: Stadt Landshut
Viele Wege führen in den Hofgarten, denn er ist zentral gelegen. Rund um das Gelände gewähren insgesamt zehn Tore Fußgängern Einlass. Mit dem Auto kann man den Parkplatz an der Pfeifergorigasse nutzen und ist so direkt am Spielplatz, den Tiergehegen und dem Kräutergarten.
Hier befindet sich der parkartig angelegte Teil des Hofgartens, in dem die Wege leicht begehbar sind und der sich auch für den Kinderwagen eignet.
Für Fußgänger, die etwas Kondition mitbringen, führt von der Altstadt aus der kürzeste Weg hinauf über die steile Fürstentreppe an der Alten Bergstraße, im Volksmund auch „Ochsenklavier“ genannt.
Als Ochsenklavier bezeichnet man im Allgemeinen Flussüberquerungen und Aufstiege aus Trittsteinen, die an die Klaviatur eins Klaviers erinnern. Im Fall der Burg Trausnitz erleichterte die Steinanlage des Ochsenklaviers den Aufstieg das unwegsame Berggelände hinauf.
Besonders reizvoll an dieser Strecke: Man passiert die Burg Trausnitz, bekommt imposante Ausblicke über die Stadt und erreicht den Eingang zur oberen Parkanlage des Hofgartens nach einem romantischen Waldspaziergang.
Die circa 80 Höhenmeter bis ganz nach oben erreicht man in etwa 15 bis 30 Minuten. Mit Kinderwagen eignet sich der Weg übrigens nicht – besser ist hier der zuvor erwähnte Eingang oben am Parkplatz.
Das Ochsenklavier führt den Besucher zunächst auf den äußeren Burghof der Trausnitz, wo man einen ersten Blick auf Landshut von oben werfen kann.
Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es weiter den Wehrgang entlang zum Eingang in den Hofgarten am Ende der Edmund-Jörg-Straße. Hier betritt man den Wald des Hofgartens, ein grünes Refugium mit alten Baumriesen, unter deren Wipfeln sich die Wege verwunschen hoch schlängeln bis zur Parkanlage mit Spielplatz und Tiergehegen.
Hier bietet es sich an, direkt einen Abstecher zum „Schanzl“ zu machen. Das Schanzl ist die Aussichtsplattform mit dem wohl beeindruckendsten Blick über ganz Landshut. Der Weg dorthin führt vom Eingang aus nur wenige Minuten gerade aus und ist beschildert.
Weiter Richtung Hofgarten führt der Wanderweg durch den alten und dichten Buchenmischwald. Dieser Abschnitt ist übrigens auch Teil des Landshuter Höhenwanderwegs. Gepflegte Wege, gesäumt von hohen Bäumen, führen an einigen der zwölf Naturdenkmäler des Hofgartens vorbei, darunter der majestätische Mammutbaum oder die alte Blutbuche. Verschiedene Rastplätze sowie eine Statue von Ludwig dem Bayern laden zum Verweilen und Innehalten ein. Verlaufen kann man sich übrigens kaum, alle Wege sind an den Gabelungen beschildert.
Oben angekommen eröffnet sich ein wahres Spielparadies für Kinder. Der große Kinderspielplatz ist einer der schönsten und beliebtesten in ganz Landshut und bietet viel Spaß zum Toben, Verstecken, Schaukeln und Klettern.
Ein besonderer Anziehungspunkt ist die riesige Doppelrutsche; für das ungetrübte Rutschvergnügen auf dieser sollten die Kinder allerdings schon stabil rutschen können.
Daran schließt sich der Parkrundweg an, der zu einem großzügig angelegten Außengelände führt, mit zwei Teichen für Hühner, Enten und Pfauen. Daneben befindet sich einer der Lieblingsorte zahlreicher kleiner Besucher: das Ziegengehege, an dem man die Tiere vom Zaun aus streicheln kann.
Auch Damwild kann man hier beobachten und sogar Nandus entdecken – große Laufvögel, die ursprünglich in Südamerika beheimatet sind und deren Namen übersetzt aus dem indigenen Guaraní „Spinne“ bedeutet.
In herrlicher Pracht erstrahlt der Hofgarten vor allem in den warmen Monaten. An verschiedenen Stellen im Hofgarten locken wunderschön angelegte Gärten voller Farben und Düfte.
Ein beliebtes Fotomotiv sind die zahlreichen exotischen Blumen und Pflanzen, zum Beispiel am Brunnen gegenüber dem Ententeich. Der Kräutergarten daneben zeigt die üppige Vielfalt der heimischen Küchen- und Heilkräuter.
Für eine ausgiebige Brotzeit mit Blick über die gotischen Giebel der Stadt empfehlen sich die weitläufigen Wiesen hinter dem Nandu-Gehege. Dort gibt es schattige Sitzgelegenheiten mit Tischen und ausreichend Platz für Kinder zum Toben und Entdecken.
Wer wieder zu Fuß zurück in die Stadt möchte, hat neben dem Ochsenklavier noch eine weitere schöne Strecke durch den Wald zur Auswahl. Geradewegs bergab geht es auch in Richtung Freyung und KOENIGmuseum, zwei Orte, die man in Landshut gesehen haben sollte.
Für Verliebte, Freunde und Genießer könnte ein Besuch der Burgschänken-Terrasse mit Sonnenuntergang und Blick auf die Stadt ein krönender Abschluss eines ereignisreichen Hofgartenbesuchs sein.
Am Fuße des Ochsenklaviers sowie in der Altstadt gibt es zudem viele weitere gemütliche und hervorragende Lokale in unmittelbarer Nähe:
Eintritt
Der Besuch des Hof- und Herzoggartens ist kostenlos.
Hunde
An der Leine dürfen Hunde mit in den Hof- und Herzoggarten.
Stadtbus
Zwischen März und Oktober mit der Linie 7. Bitte beim Einsteigen dem Fahrer Bescheid geben.