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9. Mai 2024
Ein wenig versteckt, am Ende der oberen Neustadt gleich neben der Polizei, geht’s zum KOENIGmuseum. Nach ein paar Schritten zu Fuß warten schon die ersten Skulpturen im Prantlgarten und nehmen die Besucher imposant in Empfang. Umrahmt von der mittelalterlichen Stadtmauer führt der Eingang ins Museum direkt in den Hofberg hinein. Besonders dieser erste Eindruck ist sensationell und macht die Besonderheit des KOENIGmuseums zum Erlebnis.
Unterirdisch, fensterlos und enorm beeindruckend präsentiert das KOENIGmuseum die Werke des Landshuter Bildhauers Fritz Koenig. Es ist ein Spaziergang durch das Schaffen des Künstlers. Das Skulpturenmuseum wurde zu Lebzeiten von ihm selbst gegründet, von der Stadt Landshut erbaut und für Besucher eingerichtet. Was früher von ihm gelebt wurde, wird nun für ihn präsentiert. So stellen wechselnde Themenschwerpunkte seine Werke mal mehr, mal weniger in den Fokus. Sensationell für die Besucher ist der Zugang zum Schaudepot. Dieses stellt eine Art Lager dar, das zu jeder Zeit nahezu sämtliche Skulpturen den Besuchern zugänglich macht.
Ein Blick in den Veranstaltungskalender verrät – hier ist wirklich jede Menge geboten. Einzigartige Projektwochen zu wechselnden Themen gestatten den interessierten Besuchern tiefe Einblicke zu so manchen zeitgenössischen Geschehnissen. Auch die Präsentation ausgewählter Filme sowie Lesungen für unterschiedliche Altersklassen oder mal ein Podiumsgespräch finden Anklang bei den Museumsgästen. Selbstverständlich werden regelmäßig Führungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten angeboten. Über individuelle Anfragen und Wünsche freut sich das KOENIGmuseum übrigens jederzeit. Außerdem darf sogar richtig „Hand angelegt“ und das Erlebte bei Workshops praktisch in die Tat umgesetzt werden. Neben öffentlichen Workshops gibt es speziell für Schulklassen eine Bandbreite an Möglichkeiten, die Kunst im wahrsten Sinne „begreifbar“ zu machen.
Fritz Koenig würde in diesem Jahr (2024) bestimmt ein riesiges Fest feiern. Immerhin wäre er 100 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass ist im Museum selbst natürlich einiges geboten, aber das verraten wir an dieser Stelle erst ein wenig später. Wer selbst einen besonderen Anlass hat oder mit einer kleineren Gruppe das Museum individuell kennenlernen möchte, darf sich sehr gerne per E-Mail (koenigmuseum@landshut.de) oder telefonisch (0871/89021) mit einem Ansprechpartner in Verbindung setzen. Schließlich gibt es viele Möglichkeiten das Skulpturenmuseum zu erleben. Ein anschließendes Picknick im Prantlgarten bietet hierbei ein schönes Ambiente für einen geselligen Abschluss.
Fritz Koenig wurde 1924 in Würzburg geboren und zog im Alter von sechs Jahren nach Landshut, wo er bis zu seinem Tod 2017 lebte. Er gilt als einer der bedeutendsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts und seine Werke reisten in bedeutende Museen auf der ganzen Welt. Besonders die „Große Kugelkaryatide“, welche als einziges Kunstwerk nahezu unbeschädigt die Terroranschläge am 11. September 2001 auf des World Trade Center in New York überstand, verschaffte ihm zusätzliche internationale Aufmerksamkeit. Darüber hinaus ist er dafür bekannt, dass er die Kunst Afrikas sehr schätzte und intensiv sammelte. Das Skulpturenmuseum im Landshuter Hofberg – jetzt KOENIGmuseum – wurde zu Lebzeiten vom Künstler selbst kuratiert und beherbergt die größte Sammlung seiner weit über 1000 erschaffenen Skulpturen und Kunstwerke.
Alle weiteren Einzelheiten zu den Öffnungszeiten, den Eintrittspreisen, den Kontaktmöglichkeiten oder dem Veranstaltungskalender sind auf der Homepage des KOENIGmuseums zu finden.