Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Post Type Selectors
News
Blog
Unternehmen

Vorlesen

04.06.2025

Kosmos Koenig eröffnet

Am Dienstag wurde auf dem Künstleranwesen in Ganslberg der sogenannte „Kosmos Koenig“ eröffnet.

Kosmos Koenig eröffnet

Wohnhaus von Fritz und Maria Koenig auf dem Ganslberg Foto: Koenig Archiv

Mitteilung der Museen der Stadt

Eine Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe der Museen der Stadt Landshut

„Kosmos Koenig“ ist eine Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe der Museen der Stadt Landshut. Sie ist der Schlussakkord des 100. Geburtsjahrs des berühmten Landshuter Bildhauers Fritz Koenig, das mit seinem Geburtstag am 20. Juni 2025 zu Ende geht. Koenig ist in Landshut aufgewachsen und dorthin nach dem Zweiten Weltkrieg zurückgekehrt. Auch nach dem Umzug ins benachbarte Altdorf ist er mit seinem Haus in der Neustadt und seinen Auftritten bei der Landshuter Hochzeit ein Landshuter geblieben. Spätestens seit Aufstellung der Großen Kugelkaryatide auf der Plaza vor dem World Trade Center in New York 1972 gilt er als Deutschlands bedeutendster Bildhauer der Nachkriegsmoderne. Mit dem KOENIGmuseum verfügt die Stadt Landshut über einen dauerhaften Gedenkort an diesen bedeutsamen Künstler. Hier ist begleitend eine Ausstellung zu den Lebensstationen des Künstlers zu sehen.

Neuanfang in Ganslberg

Seit seinem Tod 2017 stehen die Baulichkeiten im Altdorfer Ortsteil Ganslberg leer. Die Frage, was damit in Zukunft geschehen soll, hat in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit erregt. 2021 erfolgte der Eintrag in die Denkmalliste. Das originale Erscheinungsbild soll bestmöglich erhalten bleiben. Die Fritz und Maria Koenig-Stiftung ist gerade dabei, Konzepte für eine kulturelle Nachnutzung zu entwickeln, die dies weitgehend ermöglichen sollen. Überdies erfolgten im Auftrag der Stiftung durch den Architekten Markus Stenger denkmalpflegerische Baumaßnahmen. Dieser Aufbruch wird von den Museen der Stadt mit „Kosmos Koenig“ unterstützt.

Sommeröffnung als lebendiges Denkmal

Hauptattraktion der Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe ist die temporäre Öffnung des Geländes für das Publikum. Koenigs Künstleranwesen öffnet für alle seine Tore. In den Monaten Juni und Juli jeweils von Freitag bis Sonntag ist das Gesamtkunstwerk als lebendiges Denkmal zu besichtigen. Dabei erscheint es in nahezu originaler Prägung. Koenigs Großskulpturen, die 1998 anlässlich der Eröffnung des Skulpturenmuseums nach Landshut kamen, nehmen vorübergehend wieder ihre alten Plätze rund um den Hof ein. Die Kugelhalle, der Vierseithof mit Wohnbereich, Werkstatt und Stallungen und die Afrikahalle sind auch von innen zu besichtigen. Die ursprüngliche Möblierung ist, sofern noch vorhanden, wiederhergestellt.

Mediengestützte Szenografie

Eine mediale Inszenierung lässt die verstorbenen Protagonisten an ihren angestammten Orten in Aktion treten: Bekannte Filme und unveröffentlichtes Filmmaterial des berühmten Regisseurs Percy Adlon, eines guten Freundes von Fritz Koenig, sind zu sehen. Fritz Koenig, Maria Koenig, ihre Tiere und ihre Besucher erscheinen als bewegte Bilder und Klanginstallationen im Wohnzimmer, in der Küche, in der Werkstatt, im Innenhof, in den Stallungen, in der Afrikahalle und in der Kugelhalle, als ob sie nie fort gewesen wären.

Filme von Percy Adlon

Percy Adlons Filme umfassen einen Zeitraum von 38 Jahren. Auch wenn der Künstler erkennbar in unterschiedlichen Altersstufen auftritt, entfalten die Filme doch eine Atmosphäre mythischer Zeitlosigkeit. 1979, lange vor seinem bekannten Film „Out of Rosenheim“, besuchte der bayerisch-kalifornische Filmemacher Percy Adlon den Ganslberg, um einen Film über den Künstler und sein Arabergestüt zu drehen. Das Ergebnis, „Nebenbei hauptsächlich Rösser“, wird nun im Stalltrakt präsentiert. Adlon kehrte oft als Freund auf den Ganslberg zurück. Seine Kamera hatte er stets im Gepäck. Dabei ist viel unveröffentlichtes Material entstanden, das nun erstmals gezeigt wird.

Besonders eindrücklich ist eine Führung Koenigs durch seine Sammlung in der Afrikahalle, die nun ebendort zu erleben ist. Der Bildhauer zollt seinen namenlosen Künstlerkollegen aus Afrika höchsten Respekt vor ihrer künstlerischen Leistung.

Aus verschiedenen Blickwinkeln lernt man Koenig in den Zeitzeugenberichten kennen, deren Interviews in den Pferdeboxen betrachtet werden können. Zu den Befragten zählen Wally Seelmann, langjährige Haushälterin in Ganslberg, Ursula Fürstin Esterházy de Galantha, Halbschwester von Koenig, Prof. Peter Thein, Fachtierarzt für Pferde und Mikrobiologie, Reinhard Sax, Unternehmer und Pferdezüchter, Altoberbürgermeister Josef Deimer, Dieter Wieland, Dokumentarfilmer und Autor, Mater Petra Articus, Altäbtissin von Kloster Seligenthal, Prof. Dr. Winfried Nerdinger, ehemals Student von Koenig, Matthias Pfeil, Generalkonservator des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Hans Mayr, Kunstgießer in München, Prof. Dr. Kurt Faltlhauser, ehemals bayerischer Finanzminister, Prof. Dr. Michael Wolffsohn, Historiker und emeritierter Professor der Universität der Bundeswehr München sowie Franz Herzog von Bayern.

Maria Koenig erlebt man in einer Geräuschkulisse in der Küche sowie in einem Bildschirm, der auf ihrem Anrichttisch steht. Im Hof kommen die Tiere des Künstleranwesens in einer Klanginstallation zu Wort: die Pferde, der Hund, die Hühner, die Pfauen und die Katzen.

Ein sehr intimer Film gelang Adlon 1998 mit der „Ganslberger Jahreszeit“. Hier erlebt man das Anwesen in alter Pracht, bevor die Plastiken Koenigs in das Museum umzogen. Zu sehen ist dieses Kabinettstück der Filmkunst im Wohnzimmer der Koenigs, ebenso wie „Koenigs Arche Noah“, ein Film von 2005, in dem der Künstler seine Ausstellung afrikanischer und bayerischer Kunst präsentiert. In der Werkstatt erlaubt Adlons Film „Koenig zeichnet“ von 2002 einen Blick über die Schulter des Künstlers, der um weiteres, erstmals zu sehendem Filmmaterial ergänzt wird.

Die Kugelhalle als Dreh- und Angelpunkt

In der Kugelhalle ist der Werdegang von Koenigs Großer Kugelkaryatide N.Y. nachzuvollziehen: Der BR-Film „Fritz Koenigs Welt“ von Dagmar Damek von 1974 führt Koenig in einer Zeit vor Augen, bevor Adlon ihn kannte, unter anderem bei der Fertigstellung der Monumentalplastik in der Kugelhalle; in Percy Adlons Film „Fritz Koenigs Kugel“ begleitet man den Künstler bei der Bergung des Kunstwerks aus den Trümmern des World Trade Centers nach den Anschlägen von 9/11.

Die Kugelhalle ist in der Zeit der Sommeröffnung der zentrale Veranstaltungsort des Kosmos Koenig. Hier werden den Besuchern überdies neben Infopunkt, Kasse, einem Büchertisch des Freundeskreises Fitz Koenig, Snacks und Getränken auch eine kleine Ausstellung zum KOSMOS KOENIG geboten. Auf bebilderten Holztafeln werden alle Themen dargelegt, die sich bei einem Ganslberg-Besuch stellen: die Biografien von Fritz und Maria Koenig; die Entstehungsgeschichte des Gesamtkunstwerk Ganslberg; die Koenig-Plastiken in Ganslberg, die Große Kugelkaryatide und ihr Bedeutungswandel nach 9/11; Koenigs Afrika-Sammlung; Koenigs Araberzucht; das Landshuter Neustadthaus des Künstlers; und das KOENIGmuseum.

Koenig als Architekt

In einem Anbau der Kugelhalle werden unter dem Titel „Maßstab, Material, Mauer“ der Architekt der denkmalgerechten Sanierung, Markus Stenger, und der Zeichner Michael Lange die historische Entwicklung des Ganslbergs und die Charakteristika der von Koenig entworfenen Architektur dokumentieren. Die Animationen der Zeichnungen kommen von Sebastian Stare.

Unterstützer

Kosmos Koenig ist eine Ausstellungsreihe der Museen. Das Team des KOENIGmuseums hat die Organisation übernommen. Zahlreiche Personen und Institutionen haben den „Kosmos Koenig“ erst möglich gemacht.

Dazu gehören:

Wissenswertes:

Broschüre KOSMOS KOENIG

Die Programmbroschüre liegt in der Tourist-Info im Rathaus in der Altstadt und in den Museen aus.

6. Juni bis 27. Juli, Öffnungszeiten: Freitag, Samstag, Sonntag 10 bis 18 Uhr

Benedikt Schramm, Leiter der Abteilung Kultur der Stadt , empfiehlt einen Spaziergang über das Fritz Koenig-Anwesen auf dem Ganslberg. Von 6. Juni bis 27. Juli kann dieses jeden Freitag, Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr besucht werden. „Dieses besondere Ensemble aus Wohn- und Ateliergebäuden, Skulpturenpark und Bild- und Toninstallationen aus Material des weltberühmten Regisseurs Percy Adlon haucht dem Ort für zwei Monate wieder ein besonderes Leben ein. Das ist einmalig und war so noch nie zu erleben“, so Schramm. Eintrittskarten zum Besuch des Koenig-Anwesens können ab dem 6. Juni vor Ort erworben werden.

Über diesen Link kommen Sie zur Online-Buchung der einzelnen Führungen, Workshops und Veranstaltungen.

Überblick zur Anreise

Skip to content